Ein „Unicrohn“auf Reisen.

Ein Bericht über meine Reise nach Kanada mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung.

Uiuiuiuiui….ihr lieben Leute!

Das ist ja mal ne Ansage! Einfach mal frech nach Kanada reisen mit solch einer Krankheit im Gepäck. Für viele ,,unvorstellbar!“

Zugegeben, das war es auch sehr lange Zeit für mich.

Nach einer langen Krankheitsperiode und einer wochenlangen anschließenden Reha, entschloss ich mich dazu.

,,ICH WILL EINE REISE TUN!“

Zur Auswahl stand: Neuseeland, Australien und Kanada. Weit weg und lange, das war die Voraussetzung. Also begann ich mich mit den Ländern und der jeweiligen Bürokratie auseinander zusetzen.

Das war sehr spannend und zeitintensiv. Aber da ja nichts anderes anstand, war das kein Thema. Ich überlegte ob ich das Ganze selbst in die Hand nehme oder mir ne Agentur suche, die das für mich übernimmt. Was ich dann natürlich hätte als „Mehrkosten“ verbuchen müssen. Ausserdem dachte ich mir, dass es in meinem Fall eh spezieller zugeht und das ich am Ende sowieso selbst die ganzen „Extravaganzen“ tragen muss.

Also!

Warum nicht gleich alles selbst organisieren?

Jo!

Dat is ja auch mal jaaaaaanz schnell geregelt.

Nicht!

Denn, wenn man über dreißig ist und so eine lange Reise tun möchte, dann braucht man auch ein Land indem man das darf. Da ich schon 35 Jahre zu der Zeit war, blieb ich dann bei meiner ersten Wahl. Denn nach K-A-N-A-D-A darf man bis zum vollendeten 35. Lebensjahr einreisen.

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Dieses Foto habe ich in Whistler aufgenommen, wo ja auch schon die Olympischen Winterspiele stattfanden 2010:

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DAS  WORK AND TRAVEL VISUM…

Bildergebnis für work and travel visum kanada

…musste ich erstmal beantragen. Das passiert in mehreren Schritten. Hier ist ein Link der dir zeigt wo es lang geht:

https://www.working-holiday-visum.de/kanada/working-holiday-visum-kanada.html

Diese Seite widmet sich ausschließlich dem Thema „Visum“ und was man dafür braucht.

Ich fand auch einzelne Erfahrungsberichte aus dem Internet sehr sinnvoll. Vor allem junge Menschen sind echt fit und kompetent auf diesem Gebiet. Zudem habe ich mich noch mit Leuten unterhalten und getroffen, die schon mal ,,dat janze Gedönse“ durch hatten. Dankeschön Philipp, an dieser Stelle mit einem „Zu-flieg-kuss.“

Deshalb erspare ich euch den ganzen Antrags-kotz-würg-Kram. 😉

Ihr ,,süßen Erdbeeren“ benötigt allerdings nur dann solch ein Visum, wenn ihr auch arbeiten möchtet, um euch das Ganze zu finanzieren. Und natürlich spielt hier auch die länge des Aufenthalts mit eine Rolle. Ihr könnt bis zu einem Jahr dann nämlich dort bleiben.

Und hier noch ein Tipp. Für alle die, alleine, als Frau unterwegs sind empfehle ich wärmstens das Buch https://www.amazon.de/Frauen-Reisen-Solo-Ratgeber-alleinreisende/dp/1497314240

und die Website:

https://www.pinkcompass.de/

Hier geht es rund um das Thema ,,Reisen“ alleine als Frau. Super nützliche Tipps und total authentisch berichtet. Sie testet auch immer Rucksäcke und Outdoor Klamotten und all so ein Zeug. Tolle Packlisten für warme und kalte Gebiete, und…und…und!!!

Aber das wichtigste ist, sie nimmt dir die Angst vorm alleine Reisen. Und das macht sie richtig, richtig gut.

Hat mir meeeeeegaaaaaaa geholfen. Vielen Dank Carina!

An dieser Stelle möchte ich auch gerne meine Reisebekannschaft ins Spiel bringen. Besucht sie unbedingt auch mal auf ihrem Blog und lasst ihr ein wenig ,,Liebe“ da. Hier ist der Link direkt zu ihr: https://tanadia.com/ Sie ist derzeit wieder in Kanada unterwegs und schreibt super Erlebnisse und Inspirationen über dieses unglaublich schöne Land.

But…look at this:

What`s that?

My backpack

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Passend zum Thema „Packen“ mein riiiiiiiiieeeesiger Begleiter! Kennt ihr den Film „Wild- der große Trip“ mit Reese Witherspoon? Genauso kam ich mir vor. Es hätte mich manchesmal fast nach hinten umgerissen, so schwer war das Ding. Es ist halt so ungewohnt, etwas derart monströses mit sich zu führen. Am Ende meiner Reise hab ich es dann endlich geschafft ohne zu „Kippen“. 😀

Alles was ich an Zeug dabei hatte war in diesem Rucksack. Ein wahres Platzwunder, wenn man bedenkt, dass ich „Nur“ diesen als Gepäckstück hatte. Alles wichtige war dort drin. Fangen wir ganz oben an.

  • Ich bewahrte in der „Kopftasche“ des Rucksacks meine Medikamente auf. Für diese Medikamente hatte ich ein Attest meines Arztes in Englisch, was das ist und weshalb ich dieses benötigte. Um es den jeweiligen Behörden vorzulegen. Z.B dem netten Immigration Officer am Flughafen. Oder aber es einem Arzt zu zeigen oder jemandem den es interessiert. Auf jedenfall ist dies mega WICHTIG!!! Das brauchst du. Auch wenn man eine Kühltasche mit sich führen muss, um die Medikamente kalt zu lagern bietet es sich an, wenn du dir von deinem Arzt ein Dokument aushändigen lässt, um es an gewissen Stellen vorzuzeigen. Für die „Pille“ brauchte ich nichts zum nachweisen.
  • Im mittleren Teil des Gepäcks waren die Klamotten, der Kulturbeutel, mein Notebook allen notwendigen Unterlagen die ich für die Reise benötigte, als auch eine externe Festplatte mit Kopien der Unterlagen und natürlich meine Mappe, in der nochmal alles auf Papier abgeheftet war. Gaaaaaaaanz viele Kopien, an unterschiedlichen Orten können von größter Bedeutung werden, wenn z.B mal etwas verloren, vergessen oder geklaut wird! Neben allen wichtigen Dokumenten, wie Reisepass, Impfpass, Visum, Zeugnisse und Empfehlungsschreiben, ist es von gigantischer Wichtigkeit, eine AUSLANDSKRANKENVERSICHERUNG abzuschließen und in schriftlicher Form, am besten in der Sprache des Landes mit sich zu führen. Dieses auch gerne mehrfach in Kopie. Nach langer Suche bin ich endlich über die Allianz Versicherung an eine für mich interessante Ausgabe der Auslandsversicherung gestoßen. Denn, es nicht nur eine Kostenfrage, sondern auch, eine Inhaltliche. Da viele andere Versicherungen, im Falle eines Falles bei einer chronischen Erkrankung grad mal gar nichts zahlen!!! Meine Versicherung, nämlich die ELVIA- YoungTravel Work&Learn hatte quasi meine Erkrankung mit im Paket. Das heißt, wäre ich in Kanada erkrankt an einem neuen „Schub“, hätte die Kosten ELVIA übernommen. Voraussetzung war allerdings, das ich zum Abschluss ( also vor Antritt der Reise) der Versicherung „Schubfrei“ war. Das musste dann auch mein Gastroenterologen durch ein Attest bestätigen. Da gibt es unterschiedliche Pakete die man buchen kann. Ich hatte die Variante 1. Ihr könnt hier gerne mal schauen https://www.allianz.de/reise-und-freizeit/work-and-travel/ Ich hatte hiervon auch immer eine Kopie auf einem USB Stick dabei, zum Beispiel bei Tagesausflügen. Übrigens, auch der REISEPASS war immer bei mir und auch in Form von einer Kopie auf`m Stick oder in der DropBox auf dem Handy. Macht wirklich von allen Dokumenten Kopien, wenn ihr sowas vor habt. Das kann euch echt die Nerven beruhigen. Ich weiß, es ist mega viel Vorbereitung, aber alles in allem ein Klacks zu dem, was wir sonst mitmachen müssten, wenn was wäre. Hätte, hätte..Fahrradkette…und so!
  • Unten waren dann noch die Wanderschuhe, Reisehandtücher und Kleinkram, wie Ladekabel, Kamera,.. . geht da wirklich mal auf die Seite von Carina und besucht ihren PINK COMPASS. Siehe Link weiter oben.

Alles in allem, ist bei mir gar nix schief gegangen und ich hatte die mit unter BESTEN fünf Monate meines LEBENS. Ich musste mich einmal Spritzen lassen. DIES war die „teuerste“ Vitamin B 12 Spritze meines LEBENS. 120 CAD$!!! Ansonsten hatten mir meine Eltern einmal ein Rezept geschickt. Das hat auch problemlos funktioniert. Klärt aber vorher ab, ob es das Medikament in eurem Reiseland auch gibt. Ansonsten lasst es euch halt auch mit einem Attest hinterher schicken. Das könnte auch vermutlich mit dem jeweiligen Arzt verabreden. Lasst das Porto da und ne „Tafel Schoki“ für die Arzthelferin und dann läuft der „Hase“. 😉

Und zu guter letzt empfehle ich mein https://me-and-my-unicrohn.com/my-little-unicrohn-survival-kit/

für Tagesausflüge oder sonstigem Schabernack, in die Packliste mit aufzunehmen!

Nachdem alles beantragt, gestattet und abgenickt wurde, machte ich dann noch einen zweiwöchigen Intensiv-Englisch-Auffrischungskurs auf der schönen Insel Gozo. Das war übrigens auch ganz wundervoll. Gozo gehört zu der Inselgruppe Malta und die Landessprache ist englisch. Also, falls ihr mal eure eingerosteteten Vokabeln aufpolieren wollt in einem sehr schönen Ambiente, macht es wie ich und fliegt nach Gozo. Ich habe meinen Kurs über die Firma Bellshttps://belsmalta.com/de/gebucht.

Bildergebnis für gozo malta

Dies ist ein Foto aus dem Web.

Is arg schee dort. Dort ist das Azure Window. Ein richtig schöner Ort um abzuhängen und Vokabeln zu büffeln und gleichzeitig Kraft zu tanken. 😉

Und dann kam der September und es hieß Abschied nehmen von Familie und Freunden und meiner geliebten Pauline. Ein zugegebener Maßen recht tränenreicher Abschied. Ich fragte mich die ganze Zeit im Flugzeug, was ich eigentlich mache.

Doch dann…Hello Canada…besser gesagt Vancouver.

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Ich habe festgestellt, dass Speed-Boat fahren nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählt. Aber gut…

…zumindest war hier noch alles Tippi Toppi:

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Bevor mir dann erbärmlich übel wurde und wir umkehren mussten.

😀

An dieser Stelle ist zum Thema Toiletten folgendes zu sagen, zumindest wenn es geografisch um ein westliches Reiseziel geht. Die gibt es, wie bei uns auch überall und sehen auch so aus. 😉 Solltet ihr weit ab vom Schuss sein, dann bleibt eh nix anderes als das Freiluftklo. Packt euch vorher ein Survival-Kit, denn dann habt ihr ein besseres Gefühl. Vorher, als auch hinterher ;-). Falls ihr also auf einem Trail im National Park auf einmal das dringliche bedürfnis der Erleichterung verspürt, dann macht das. Aber seid laut. Am besten ihr singt was schönes oder klappert mit irgendetwas. Denn, das kann die wilden Tiere verscheuchen. Das ist kein Witz. Am sichesrten ist es, nicht alleine durch abgelegne Pfade zu ziehen. So kann euer „Rudel“ wache schieben, während ihr…na, ihr wisst schon.

Wenn ihr in Europa unterwegs seid, hier ein link zum Euroschlüssel für WC. http://www.behindert-barrierefrei.de/euroschluessel_wc/ Den könnt ihr euch bestellen und dann immer mit euch führen, wenn ihr unterwegs seid.

Und hier noch eine WC- Finder- App, da könnt ihr aber selbst einmal schauen, welche für euer Handy in Frage kommt. https://itunes.apple.com/de/app/wc-finder-die-weltweite-toilettensuchmaschine/id722265030?mt=8 

Einfach im App-Store oder Playstore „WC Finder oder WC Puplic bathroom“ eingeben.

So, ihr Lieben. Das waren ein paar Tipps und Anregungen zum Thema Reisen mit einem „Ständigen Begleiter“. Wisst ihr, es macht mich immer noch stolz, dass ich das gemacht habe. Denn, das hat mir gezeigt, wie mutig ich wirklich bin. Dort, in Kanada war ich weit weg von meiner sogenannten „Kompfortzone“und allem gewohnten, aber dafür war ich mir selbst so nahe und bin es immernoch. Mein Gefühl von Selbstvertrauen und tiefer Dankbarkeit hat seit her eine andere Dimension in mir erreicht.

Ich hoffe, ich kann auch jemanden von euch zum reisen motivieren, denn es macht soviel mit Dir!

Und jetzt…los…los…los…Koffer packen. 😉

Drückerchen :-*

Eure Sabrina